Solinger Tageblatt, 28. Januar 2002
Über die Duo Matinee Detlef Tewes (Mandoline) und Boris Björn Bagger (Gitarre)
Virtuosen gaben Benefiz-Konzert
Ausnahmekünstler an Gitarre und Mandoline
Von Katja Buchmüller
Seit 1997 bietet das „Forum für kulturelle Zusammenarbeit Solingen-Minsk e.V.” Musikreihen. Und auch in diesem Jahr haben sich wieder namenhafte Künstler gefunden, die Benefizkonzerte zugunsten des Forums geben und damit die „Robert-Schumann-Tage des Bergischen Landes” im Herbst erst möglich machen.
Den Auftakt bildete das international bekannte und gefragte Duo Detlef Tewes (Mandoline) und Boris Björn Bagger (Gitarre). Seit 1988 begeistern sie in dieser Kombination ein vielseitig interessiertes Publikum in ganz Europa, so auch im voll besetzten Saal des Klingenmuseums.
Wer diese beiden Virtuosen noch nicht gehört hat, macht sich keine Vorstellung davon, welche intensiven Eindrücke ein so unscheinbares Instrument wie die Mandoline hinterlassen kann, besonders wenn sie von einem der größten lebenden Mandolisten gespielt und von einem der besten Konzertgitarristen der Welt so harmonisch ergänzt wird. Vom furiosen Beginn mit Variationen des traditionellen „Greensleeves” bis hin zum unwiderstehlichen „Capriccio Spagnuolo” von Carlo Munier war es schwer, innerhalb des erstklassigen Programms eindeutige Höhepunkte zu benennen. Viele halten die Stücke von „Teufelsgeiger” Niccoló Paganini in der Interpretation von Tewes und Bagger für unübertrefflich, andere erliegen dem Charme des ursprünglich für Flöte und Gitarre geschriebenen „Histoire du Tango” aus der Feder Astor Piazollas. In „Drei Episoden”, die Otto Freudenthal eigens für ihn verfasste, zeigte Tewes sein Können als Solist, ebenso wie Bagger mit der „Prélude I” von Heitor Villa-Lobos.
Den nachhaltigsten Eindruck hinterließ aber die Komposition des verstorbenen Lepo Sumera, der in seiner Heimat Estland zu den bedeutendsten Symphonikern gehört und „B.B.B. and his friend” den beiden Ausnahmekünstler auf den Leib schrieb.
Weitere Pressestimmen zu Detlef Tewes und Boris Björn Bagger:
Konzert August 1998 in Tallinn / Estland
"Das Konzert mit den Virtuosen Detlef Tewes und Boris Björn Bagger war das Ereignis der Saison!"
Konzert in Schloss Aulendorf (Mai 2001)
"Phantastischer Start für die Aulendorfer Konzerte im Schloss - der Marmorsaal war ausverkauft". "Das Capriccio Spagnuolo erwies sich als weiterer unwiderstehlicher Ohrwurm, der zu Beifallsstürmen hinriss."
Die Welt
"Wer Detlef Tewes nicht gehört hat, ahnt kaum, welche virtuose Möglichkeiten in der unscheinbar aussehnenden Mandoline stecken."
FAME Melbourne
"Detlef Tewes durchstreifte lyrisch anmutig romantische Passagen bis hin zu teuflisch rasanten Skalen, ein Feuerwerk für den Mandolinisten."
Rheinpfalz
"Detlef Tewes hat; der größte lebende Mandolinist, meiserte rasante Sprünge, Arpeggien, Läufe und Akkordpassagen mit traumwandlerischer Sicherheit und musikalischem Witz."
Badische Neueste Nachrichten
" .... Boris Björn Bagger wurde seinem Ruf, einer der besten Konzertgitarristen der BRD zu sein in überzeugender Weise gerecht........"
Bemerkenswertes:
Der "Teufelsgeiger" Niccolò Paganini spielte Mandoline und Gitarre.
Den Ruhm, der ihn unsterblich machte, verdankt Vittorio Monti einem einzigen Stück, seinem "Czardas". Dass er ihn ursprünglich für Mandoline komponiert hat, weiss heute kaum noch jemand.
Das Violinkonzert von Felix Mendelssohn-Bartholdy wurde oft in Kammerkonzerten gespielt, mit dem Komponisten am Klavier und dem Mandolinisten Vimercati, der den Violinpart auf der Mandoline spielte.
Dem Duo Tewes - Bagger wurden viele Werke gewidmet, u.a. von Lepo Sumera, Dietrich Erdmann, Raimo Kangro, Urmas Sisask, Wolfgang Riehm, Erkki-Sven Tüür, Valdo Preema